Chronik

Chronik der Turnabteilung

Am 19.03.1921 wurde der Turnverein unter der Bezeichnung "Turnverein Iffeldorf - Staltach e.V." von acht sportbegeisterten Iffeldorfer Bürgern gegründet, die den neugegründeten Verein die ersten zwei Jahre als "Turnrat" unter dem Vorsitz des Gründungsmitglieds Franz Strobl leiteten. Erster Vorstand des Turnvereins wurde dann auch Franz Strobl.

In seiner ersten Satzung wurde als Zweck des Turnvereins "Der Betrieb und die Förderung des deutschen Turnens auf geordneter Grundlage und durch schulgerechte Übungen, sodann die Pflege der Heimatliebe und des Gemeinsinns" hervorgehoben. Am 15. Februar 1923 schloss die Vorstandschaft des Turnvereins mit Alfons Ritter von Maffei einen Vertrag, durch den dem Turnverein ein Grundstück an der heutigen Osterseenstraße zur Errichtung einer Turnhalle unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde. Darüber hinaus wurde dem Turnverein gestattet, einen Teil des angrenzenden Föhrenwaldes abzuholzen und den Erlös aus dem Verkauf des Holzes zur Begleichung seiner Schulden und zum Kauf von Turngeräten zu verwenden.

In der auf diesem Gelände errichteten, ca. 80 qm großen "Turnhalle" fand dann auch der erste Turnbetrieb statt, bis sich im Oktober 1930 die Gelegenheit bot, die bis dahin unbefriedigende Turnhallensituation wesentlich zu verbessern.

Dem Turnverein wurde von der Maffei`schen Erbengemeinschaft für einen Kaufpreis von 500,- Reichsmark der sog. Pavillon angeboten; ein Gebäude, das sich als Turnhalle sehr gut eignen sollte. Voraussetzung für den Kauf war allerdings, dass der auf dem Maffei`schen Grundstück stehende Pavillon sofort abgebaut und eine Anzahlung von 250,- RM geleistet würde.

In der Generalversammlung am 30. November 1930 wurde einstimmig beschlossen, den Pavillon zu erwerben und das benötigte Kapital von insgesamt 5.000,- RM für den Abbau und die Wiederaufstellung des Pavillons größtenteils durch Kredite zu beschaffen.

Schon 1931 stellte sich heraus, dass der Turnverein nicht in der Lage war, seine Schulden zu begleichen und so entschloss man sich schweren Herzens, den Pavillon an die Eigentümer des Gasthofs Deuringer, auf deren Grund er aufgebaut worden war, unter der Auflage zu verkaufen, dass er weiterhin den Turnern zur Verfügung stehe.

Vorstand des Turnvereins war zu dieser Zeit (1928 - 1935) Lorenz Lenz, der Jakob Hupfauer (Vorstand 1924 - 1928) abgelöst hatte.

Wie aus der Einheitssatzung vom 09.03.1935, die auch der Turnverein Iffeldorf-Staltach auf Anordnung des Reichssportführers für sich beschließen musste, ersichtlich ist, war ab 1935 Gottlieb Trischler "Vereinsführer" des Turnvereins. Interessant aus dieser Satzung von 1935 ist auch die Darstellung des Zwecks des Turnvereins. Heißt es hier doch: "Der Verein bezweckt die leibliche und seelische Erziehung seiner Mitglieder im Geiste des nationalsozialistischen Volksstaates durch die planmäßige Pflege der Leibesübungen, insbesondere die Förderung des deutschen Turnens als Mittel zur körperlichen und sittlichen Kräftigung und die Pflege deutschen Volksbewusstseins und vaterländischer Gesinnung".

Ab dieser Zeit bestehen bis nach dem 2. Weltkrieg (1939 - 1945) keinerlei Aufzeichnungen mehr.

Erst im Juli 1947 wurde in einer außerordentlichen Hauptversammlung die Wiederaufnahme des Vereinsbetriebes beschlossen. Zum 1. Vorstand des Turnvereins wurde bis zur ordentlichen Hauptversammlung, die 1948 stattfinden sollte, Ludwig Reifenstuel gewählt. Als Vereinsmitglieder hatten sich damals 42 männliche und 6 weibliche Personen beworben.

Mit dem Antrag an den Landrat des Kreises Weilheim vom 21. Juli 1947, dem Turnverein die erforderliche Lizenz zu erteilen, wurde auch eine Namensänderung auf "Turn- und Sportverein Iffeldorf - Staltach e.V." beantragt.

In der ordentlichen Hauptversammlung vom 30.07.1948 wurde Dr. Karl Herzog zum 1. Vorstand des nunmehrigen Turn- und Sportvereins Iffeldorf - Staltach e.V. gewählt.

Seit dieser Zeit ist die Turnabteilung, die bis dahin den Turnverein allein repräsentierte, eine Abteilung des TSV Iffeldorf. Erster Abteilungsleiter war von 1948 - 1949 Lothar Augustin. Ihm folgte der sehr rührige, im Turnverein unvergessene Paul Vogl, der 24 Jahre lang als 1. Vorsitzender der Sparte Turnen die Geschicke der Iffeldorfer Turner sehr erfolgreich lenkte. Ihm gelang es auch, nach zähen Verhandlungen und Überwindung von großen Widerständen, im Jahr 1959 vom Forstamt Jachenau die Achala-Alm zu pachten, die seitdem vom Hüttendienst der Turnabteilung mit bewundernswertem Einsatz instandgehalten und in der Bausubstanz verbessert wird.

Einen herben Rückschlag mussten die Turner allerdings während seiner Vorstandschaft hinnehmen, als 1958 der Pavillon, der bis dahin als Turnhalle benutzt worden war, von seinem Eigentümer abgerissen wurde, weil niemand die hohen Kosten für die inzwischen notwendigen Reparaturarbeiten übernehmen wollte. Um den Übungsbetrieb einigermaßen aufrecht erhalten zu können, behalf sich Paul Vogl dadurch, dass er mit seinen Turnern die Turnhallen in Penzberg und Seeshaupt als Gäste mitbenutzte. Erst 1970 besserten sich die Übungsmöglichkeiten für die Turnerinnen und Turner, als nach dem Umbau der Iffeldorfer Schule, deren Gymnastikraum vom Turnverein als Turnhalle mitbenutzt werden durfte. Hier war das Geräteturnen wegen der geringen Länge und Höhe dieses Raumes allerdings nur eingeschränkt möglich.

1973 stellte sich Paul Vogl aus Gesundheitsgründen nicht mehr der Wahl zum 1. Vorsitzenden der Turnabteilung. Sein Nachfolger wird Kurt Markowski, der unter Paul Vogl bereits einige Zeit 2. Vorsitzender war.

In der Zeit seiner Vorstandschaft konnte das Übungsangebot der Turnabteilung, begünstigt durch den Bau des Gemeindezentrums mit seiner schönen Mehrzweckhalle, die 1988 fertiggestellt wurde, wesentlich erweitert werden. Gab es doch unter Paul Vogel in der Turnabteilung nur zwei Übungsleiterinnen, die sich die zwei Turnstunden (eine für Kinder, eine für Hausfrauen) in der Woche aufteilten.

Unter der Abteilungsleitung von Kurt Markowski waren zeitweise bis zu 18 Übungsleiter in der Turnabteilung tätig. Jede Woche von Montag bis Freitag finden in der Mehrzweckhalle die unterschiedlichsten Übungsstunden statt. Das geht vom Mutter-(Vater-)Kind-Turnen über die Trainingsstunden der Leistungsgruppen bis hin zu den verschiedenen Gymnastikstunden für die Erwachsenen bis ins höhere Lebensalter hinein. Darüber hinaus werden innerhalb der Turnabteilung laufend Hatha-Yoga Kurse durchgeführt.

Verbunden mit einem Leichtathletik-Training, das ab Mai jeden Jahres auf dem Sportplatz stattfindet, können sich die Vereinsmitglieder, aber auch Nichtmitglieder, auf den Erwerb des Sportzeichens vorbereiten.

Nach 20jähriger Tätigkeit als 1. Vorstand trat Kurt Markowski bei der Jahresversammlung 1993 in den wohlverdienten Ruhestand. Gleichzeitig wurde er zum Ehrenvorstand ernannt. Als neuer Vorstand wurde Manfred Schönwerth gewählt. Er gehört der Abteilung Turnen seit 1987 als Übungsleiter an und betreut die unterschiedlichsten Gruppen, vom Bubenturnen bis zum Seniorensport.

Bei den Neuwahlen im Oktober 1999 übernahm mit Doris Kopp erstmals in der Vereinsgeschichte eine Frau die Leitung der Abteilung Turnen. Sie war jedoch kaum jemandem fremd, denn sie führte schon einmal das Amt der Kassenwartin aus, war unter Manfred Schönwerth 2. Abteilungsleiterin und steht seit 1984 als Übungsleiterin für Kinderturnen regelmäßig in der Mehrzweckhalle.
Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie zusammen mit ihrem Vize Rudi Michl zielstrebig daran, das Lebenswerk ihrer Vorgänger, insbesondere das von Kurt Markowski, fortzuführen. Bisher gelang ihnen das auch sehr gut. Die Abteilung Turnen ist nach wie vor die größte im TSV und wird von derzeit 30 Übungsleiterinnen und Übungsleitern unterstützt. Darauf ist man auch besonders stolz, denn ohne sie wäre keinerlei Turnbetrieb möglich.


In der Mehrzweckhalle und auch im Pfarrsaal werden die unterschiedlichsten Trainingseinheiten angeboten: vom Eltern-Kind-Turnen über das Kinderturnen im Breitensport sowie im Leistungssport, den Gardetanz bis zu den Gymnastik- und Yogastunden für Erwachsene. Ein Highlight für unsere Leistungsgruppe war ein mehrstündiges Training im Landesleistungszentrum München sowie für alle Turnerinnen und Turner ein Trainingswochenende unter Anleitung eines Profitrainers.
Eine seit Jahrzehnten fest verankerte Veranstaltung ist das jährliche Nikolausturnen, bei dem alle aktiven Turnerinnen und Turner ihren Eltern und Großeltern einen Ausschnitt dessen zeigen dürfen, was sie das ganze Jahr über gelernt haben.


Abgerundet wird das Programm der Iffeldorfer Turner durch das Leichtathletik-Training auf dem Sportplatz, bei dem Kinder, Jugendliche wie auch Erwachsene nach wie vor das Sportabzeichen ablegen können. Gekrönt wird es vom Osterseenlauf, der seit 30 Jahren abgehalten wird. Viele Läuferinnen und Läufer kommen seit Jahren regelmäßig und kämpfen immer wieder auf`s Neue um wertvolle Sekunden. Vor einigen Jahren wurde diese Veranstaltung mit einem Wettbewerb im Nordic Walking erweitert. Auch hier kann man mittlerweile auf Stammgäste zählen.

 

 

 

 

 

 

 

 

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